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Checkliste Sportplatzbau: 10 Tipps für den Allwetterplatz

Checkliste Sportplatzbau: 10 Tipps für den Allwetterplatz

Man findet sie an Schulen und Universitäten, in Vereinen, auf Freizeitanlagen und öffentlichen Plätzen: Ziegelroter Tartanbelag mit farbiger Linierung, zwei Tore, Basketballkörbe und ein hoher Ballfangzaun mit Maschendraht – Outdoor-Allwetterplätze. Ihre stoßdämpfendem Tartanbodenbeläge haben ein sehr gutes Ballsprungverhalten, schützen die Sportler vor Verletzungen, sind rutschhemmend und trocknen als wasserdurchlässige Variante nach einem Regenguss rasch wieder ab. Je nach Größe und Ausstattung können die Allwetterplätze für mehrere Sportarten genutzt werden wie zum Beispiel für Fußball, Tennis, Volleyball, Hockey, Handball und Basketball sowie Hoch- und Weitsprung oder Gymnastikkurse. Wir haben die wichtigsten Kriterien für den Bau eines multifunktionalen Allwetterplatzes in einer 10-Punkte-Checkliste für Sie zusammengefasst.

Tipp 1: Vor dem Bau des Tartanplatzes das Nutzungskonzept festlegen

Für welche Sportarten soll sich der Allwetter- bzw. Tartanplatz eignen? Wer nutzt ihn? Ist der Outdoor-Sportplatz später öffentlich zugänglich und muss ich ihn deshalb vor Vandalismus schützen? In welchen Abständen wird er gepflegt und von wem? All diese und weitere Fragen sollten vorab geklärt werden, um den optimalen Bodenbelag und die passende Ausstattung auszuwählen. Denn nicht jeder Kunststoffboden eignet sich für jede Sportart und jede Nutzungsintensität. Bei der Beantwortung dieser Fragen sowie bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmung der Sportplatzbaukosten helfen Experten weiter. Dazu zählen beispielsweise Sportstättenbau-Fachplaner oder auf den Sportplatzbau spezialisierte Landschaftsarchitekten. Diese kennen auch die Größe eines solchen Sportplatzes inklusive Linierungen.

Tipp 2: Gut zu wissen – Standardgrößen und Linierungen

Für Allwetterplätze gibt es drei Standardgrößen, die sich mit Hoch- und Weitsprunganlagen beliebig erweitern lassen.

  1. Die Spielfeldabmessung 20 x 28 m ist die kleinste Variante, geeignet für zwei Volleyballfelder (je 18 x 9 m, blaue Linierung) oder ein Basketballfeld (26 x 14 m, gelbe Linierung) geeignet.
  2. Bei einer mittleren Größe von 28 x 44 m passen drei Volleyball-Spielfelder (je 18 x 9 m, blaue Linierung), zwei Basketball-Spielfelder (je 26 x 14 m, gelbe Linierung) oder ein großes Handball-Spielfeld (40 x 20 m, orange Linierung) auf dieses Standardmaß eines Allwetterplatzes.
  3. 28 x 44 m umfasst ein großer Allwetterplatz, auf dem zusätzlich zu Handball, Basketball und Volleyball auch Tennis gespielt werden kann (23,77 x 10,97 m, weiße Linierung) oder mit dem ein 40 x 26 großes Mehrzweckspielfeld zur Verfügung steht.

Bei den Abmessungen der Basketballfelder ist zu beachten, dass es sich hier um ein Schulsport-Spielfeld handelt – in der Bundesliga beträgt die Größe 28 x 15 m. Außerdem wird von einer Ausladung der Basketballständer von 2,25 m ausgegangen.

Allwetterplatz_Plan_Standardgroesse

Tipp 3: Das müssen Sie über den Sportplatzbau wissen

Die Anforderungen an die Planung, Bau oder Nutzung eines Kunststoffbodens auf Sportplätzen sind in der DIN EN 14877:2013-12 „Kunststoffflächen auf Sportanlagen im Freien – Anforderungen“ und DIN 18035-6:2014-12 „Sportplätze – Teil 6: Kunststoffflächen“ geregelt. Nach DIN 18035-6:2014-12 besteht die Kunststofffläche auf Sportanlagen aus einem festeingebauten, wasserdurchlässigen oder wasserundurchlässigen Aufbau, der sich aus dem Kunststoffbelag, einer Asphaltschicht, einer Tragschicht ohne Bindemittel und einem tragfähigen Baugrund zusammensetzt. Ob man einen wasserdurchlässigen oder wasserundurchlässigen Aufbau für seinen Tartanplatz benötigt, klären wir im Tipp 6 unserer Checkliste. Zunächst möchten wir Hinweise zum passenden Untergrund geben.

Tipp 4: Der optimale Untergrund zum Abfluss des Regenwassers

Unter dem Tartanbelag befindet sich in der Regel die gebundene Tragschicht – eine Asphalttragschicht aus Gesteinskörnung, Füller und Bitumen. Sie ist 65 bis 100 mm dick und ein- oder zweilagig ausgeführt. Darunter kommt eine Tragschicht ohne Bindemittel. Diese hat eine Höhe von 200 mm, ist ebenfalls ein- oder zweilagig und setzt sich aus natürlichen Gesteinskörnungen zusammen. Die letzte Schicht ist ein tragfähiger, ebener Baugrund. Dieser Unterbau mit Drainage nimmt das Sickerwasser auf und führt es in Kombination mit einer Entwässerungseinrichtung zum Sickerschacht zur Vorflut. Je nachdem, ob die Konstruktion wasserdurchlässig oder wasserundurchlässig ausgeführt werden soll, müssen auch die Asphalttragschicht mit Bindemittel und die Tragschicht ohne Bindemittel so beschaffen sein.

Tipp 5: Die richtige Wahl: Fugenlose Installation vor Ort

Kunststoff-Sportbodenbeläge gibt es gemäß DIN EN 14877:2013-12 und DIN 18035-6:2014-12 für Tartanbahnen und Allwetterplätze als vorgefertigte Platten- oder Bahnenware sowie als im Ortseinbau installierte Produkte. Wir von Polytan empfehlen die Installation vor Ort sowohl für Tartanbahnen als auch für Allwetterplätze, da diese Insitu-Bauweise eine fugenlose, absolut plane Oberfläche garantiert. Bei Bahnenware können zum Beispiel die Fugen im Laufe der Jahre aufgehen und zum Stolperstein für die Sportler werden.

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Tipp 6: Wasserundurchlässig oder wasserdurchlässig?

Generell lässt sich sagen: Wasserdurchlässige Sportböden sind die richtige Wahl bei einem Sportanlagenbau für den Breiten- bzw. Schulsport und bei Multifunktionsspielfeldern. Wasserundurchlässige Kunststoffbeläge werden hauptsächlich im Profisport und bei internationalen Wettkämpfen für Tartanbahnen eingesetzt. Kategorisiert werden die Kunststoffbeläge nach DIN 18035-6 in die Belagstypen A bis E. Die Belagstypen A, B und C sind wasserdurchlässig, D und E wasserundurchlässig. Doch welchen Belagstyp empfehlen wir nun für Multifunktionsspielfelder?

Tipp 7: Der richtige Sportboden für Multifunktionsspielfelder

Für Allwetterplätze im Außenbereich, auf denen unterschiedliche Sportarten ausgeübt werden, hat Polytan den wasserdurchlässigen, zweilagigen PolyPlay S entwickelt, der nach DIN EN 1477 dem Belagstyp B entspricht. Bei dem Sportboden handelt es sich um einen langlebigen Allrounder, der durch seine glatte Oberfläche ein sehr gutes Ballsprungverhalten aufweist. Trotzdem ist die ebenflächige Nutzschicht rutschsicher und trocknet rasch ab. Sein einlagiges Gegenstück mit gleichen Produkteigenschaften ist der PolyPlay SE von Polytan, der im Gegensatz zum PolyPlay S jedoch keine Basisschicht hat.

Tipp 8: die optimale Sportplatzpflege für eine lange Lebensdauer des Sportbodenbelags

Für eine möglichst lange Haltbarkeit benötigen Allwetterplätze bzw. Tartanbahnen eine regelmäßige und fachgerechte Sportplatzpflege. Diese besteht im Bereich des Kunststoffbelags aus vier Pflegestufen:

  1. regelmäßige Kontrolle
  2. Grundreinigung
  3. Intensivreinigung mit speziellen Reinigungsmaschinen
  4. frühzeitige Reparatur oder Sanierung.

Bei guter Pflege liegt die Lebensdauer eines fachgerecht installierten Tartanbodenbelags mit einer Spritzbeschichtung bei rund acht Jahren; Voll-PU/Sandwich-Kunststoffbeläge erreichen im Systemaufbau eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren. Als Komplettanbieter für den Sportanlagenbau und als RAL-zertifizierter Pflegebetrieb verfügen wir von Polytan über geschulte Service-Teams und Spezialmaschinen, mit denen eine effiziente Reinigung, Pflege und Reparatur der Tartanbeläge möglich ist. Bei Neuinstallationen können auch drei verschiedene Pflegeschutzbriefe abgeschlossen werden. Denn eine regelmäßige, fachgerecht durchgeführte Intensivpflege unterstützt die Gewährleistung entscheidend. 

Kontaktieren Sie uns gern, wenn Sie Fragen rund um die Reinigung oder den Einbau von Outdoor-Sportplätzen haben.

Tipp 9: Neuer Belag oder neuer Platz?

Sonneneinstrahlung, Frost und Hitze sowie Abnutzung setzen einem Kunststoffboden mit den Jahren zu. Die Tragschichten im Untergrund sind jedoch besser vor Alterung geschützt und können deutlich länger genutzt werden – einen fachgerechten Einbau vorausgesetzt. Oft können wir bei renovierungsbedürftigen Sportanlagen ein Re-Topping empfehlen. Dabei wird ein neuer Kunststoffbelag auf die gereinigte und ausgebesserte alte Tartanbahn aufgebracht. Damit erhält der Allwetterplatz nicht nur rasch wieder seine sportfunktionalen Eigenschaften zurück, sondern sieht auch wieder richtig chic aus – beispielsweise in neuen Farben und frischer Linierung.

Tipp 10: Asche- und Hartplätze – eine günstige Alternative zum Tartanplatz?

Wem die Sportplatzbaukosten für den Sportstättenbau mit einem modernen Tartanbodenbelag zu hoch ausfallen, kann auch auf einen Ascheplatz bzw. Tennen- oder Hartplatz zurückgreifen, wie sie vor der Entwicklung von modernen Kunststoffböden üblich waren. Diese bestehen aus einem ungebundenen, mineralischen Korngemisch, das jedoch sehr hart ist und bei Trockenheit staubt. Außerdem steigt die Verletzungsgefahr der Sportler, da ein Aschenplatz keinerlei Dämpfung aufweist. Wir von Polytan raten nur zu einem Aschen- oder Hartplatz, wenn keine kontinuierliche Platzpflege möglich ist. Übrigens: Mit „Hartplatz“ sind an dieser Stelle nicht die Tenniscourts aus Beton gemeint, auf denen sogar hochkarätige internationale Tennisturniere wie die US Open ausgetragen werden.

Fazit zum Bau des Outdoor-Sportplatzes

Allwetterplätze mit Kunststoffbelag sind die ideale Lösung für den Breiten- und Schulsport im Freien, da sie sich für viele Sportarten eignen. Durch ihre sportfunktionalen Eigenschaften entlasten sie den Bewegungs- und Stützapparat der Sportler und verringern die Verletzungsgefahr bei Stürzen. Die Oberflächen sind witterungs- und verrottungsbeständig und behalten ihre rutschhemmende Wirkung auch bei Nässe. Da die wasserdurchlässigen Belagstypen rasch abtrocknen, sind witterungsbedingte Spielpausen im Sommer nur von kurzer Dauer. Prinzipiell sind Sportplätze mit Tartanbelag bei jedem Wetter nutzbar – abgesehen von Eis und Schnee. Ihre einwandfreie Nutzbarkeit hängt auch von der optimalen Sportplatzpflege ab – diese können Hersteller wie Polytan durch unterschiedliche Pflegeschutzbriefe aktiv unterstützen.

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