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50 Jahre Polytan – Sportstättenbauer schreibt Sportgeschichte

50 Jahre Polytan – Sportstättenbauer schreibt Sportgeschichte

Mit der Herstellung stoßdämpfender, fugenloser Tartanbahnen beginnt vor einem halben Jahrhundert die Firmengeschichte von Polytan – die ersten Jahre noch als Firl + Schretter Sportstättenbau mit Sitz im oberbayerischen Neuburg a. d. Donau. Mit der Produktwahl waren die Firmengründer am Puls der Zeit: Nur ein Jahr zuvor hatten 1968 in Mexiko die Leichtathletik-Wettkämpfe der Olympischen Sommerspiele erstmals auf einem modernen Tartanbelag und nicht auf einer traditionellen Aschenbahn stattgefunden. Seinen Durchbruch in Deutschland erlebte der synthetische Sportboden mit den Olympischen Spielen 1972 in München: Dort wurde die Rundlaufbahn im Olympiastadion aus Polyurethan gebundenem Kunststoff gefertigt. Polytan bzw. Firl + Schretter Sportstättenbau installierte seinen ersten Kunststoffbelag ein Jahr zuvor in der Münchner Leopoldstraße. Die erste Rundlaufbahn im Olympiastadion München stammte zwar nicht von Polytan, jedoch durfte der Sportbodenhersteller die Oberfläche unter dem berühmten Zeltdach von Frei Otto in den folgenden Jahrzehnten gleich zweimal erneuern: 1997 für das SPAR Europacup Leichtathletik Finale und 2002 für die 18. Leichtathletik-Europameisterschaften.

Polytan mit Firmensitz in Burgheim

Zwei Jahre nach den Olympischen Spielen in München wurde der Firmensitz von Neuburg a. d. Donau nach Burgheim verlegt. Dort ist der Sportbodenhersteller heute noch ansässig. Die Firmenzentrale erhielt 2017 eine umfassende Erweiterung und bietet heute moderne Räumlichkeiten für rund 80 Mitarbeiter – sowohl von Polytan als auch von der Sport Group Holding, zu der auch Polytan gehört. Hohen Wiedererkennungswert erhielt der Burgheimer Hauptsitz durch eine rote Laufbahn in „Chili red“: Diese erstreckt sich circa 65 m entlang der Hauptfassade und endet in großen Wellen bei einer PolyPlay Arena – einem Minispielfeld mit Kunstrasen und hohen Ballfangzäunen. Diese hat Polytan seit 2007 im Sortiment. Damals durfte Polytan als DFB-Kooperationspartner die jugendfördernde Initiative „1.000 DFB Minispielfelder für Deutschland“ deutschlandweit planen und umsetzen.

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Vom regionalen Sportstättenbauer zum Global Player

Mit der Entwicklung und dem Einbau von Tartanbahnen fing 1969 alles an: Heute zählt Polytan zu den weltweit führenden Anbietern von hochfunktionalen Sportbodensystemen für den Außenbereich – sowohl für fugenlos verlegte Kunststoffbeläge als auch für Kunstrasen mit Elastikschicht. Außerdem gehören auch Fallschutzböden für Spielplätze und Funparks zum Sortiment. Die Sportbeläge eignen sich für zahlreiche Ballsportarten und Laufdisziplinen und sind in großen Fußball- und Leichtathletikstadien ebenso zu Hause wie in Schulsport-, Vereinssport- oder Freizeitanlagen. Ferner gibt es sie auch als temporär installierte Systeme. Beispiele sind das Polytan-Kunstrasenspielfeld vor dem Brandenburger Tor, das anlässlich des UEFA Champions Festivals 2015 dort aufgebaut war, und die „Blaue Bahn“, die jedes Jahr in der Mercedes-Benz Arena (ehemals O2 World Berlin) für das Leichtathletik-Meeting ISTAF Indoor Berlin neu verlegt wird. Dass Sportböden vom Sportbodenhersteller Polytan heute internationales Renommee genießen und auf der ganzen Welt zu finden sind, hängt mit ihrem durchdachten Aufbau zusammen: So werden bei ihrer Entwicklung in den eigenen Laboren die verschiedenen Komponenten fein aufeinander abgestimmt und an die gewünschten Anforderungen angepasst. Denn ein Fußballkunstrasen mit Granulat für den FC Bayern München muss andere Spieleigenschaften aufweisen wie ein Polytan-Kunstrasen ohne Infill beim Hockey-Erstligisten Crefelder HTC.

Sport Group Holding: Gemeinsam erfolgreich im Sportstättenbau

Nicht nur das Sportboden-Sortiment veränderte sich in den letzten 50 Jahren, sondern auch die Firmierung: Aus Firl + Schretter Sportstättenbau wurde Polytan Sportstättenbau GmbH, dann Polytan STI und nun schlicht Polytan GmbH. Heute gehört der Burgheimer Sportbodenhersteller zur Sport Group Holding, eine auf Sportböden spezialisierte Firmengruppe, die kontinuierlich ausgebaut wurde: Zwischen 2007 und 2014 kamen die Unternehmen STI, EnviroSport, Sportsbygg und TeamSports hinzu, im Jahr 2016 der US-amerikanische Kunstrasenhersteller AstroTurf. Die Holding umfasst heute insgesamt 20 Unternehmen aus neun Ländern. Die Mitarbeiterzahl beläuft sich auf rund 1.900. Spannend ist außerdem die Entwicklung des Firmenlogos von Polytan: Aus einem großflächigen Orange der Anfangsjahre wurde ein knalliger roter Schriftzug mit bunten Laufbahnsymbolen im Hintergrund. Typisch für die wilden 1970er Jahre. Heute passt das elegante Grau perfekt zum Zeitgeist und zur Hochwertigkeit der Produkte.

©Polytan GmbH
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Historische Meilensteine: Hightech-Kunststoffbeläge aus Polyurethan

Kunststoffbeläge von Polytan aus Burgheim liegen heute in vielen großen Leichtathletikstadien der Welt. So werden 2019 allein fünf der insgesamt vierzehn IAAF Diamond League  Leichtathletik-Meetings auf Rundlaufbahnen von Polytan ausgetragen. Internationaler Spitzensport auf einer Polytan-Laufbahn fand erstmals 1974 im Pragerstadion in Wien statt. Weitere Meilensteine waren die Laufbahn-Sanierung im Karlsruher Wildparkstadion 1978 und die erste Neuinstallation einer Rundlaufbahn im Ausland im chinesischen Dalian 1987.
Zu den weiteren großen Erfolgen zählen unter anderem die Leichtathletik-Europameisterschaft in München 2002 und die Olympischen Spiele in Peking 2008. Für letztere installierte Polytan zwei Kunststoffbeläge im Chaoyang Sports Centre.

Kunstrasen für Sportplätze von Polytan: Auf Erfolgskurs im Profifußball

Der Durchbruch in der Produktsparte Kunstrasen für den Sportplatz gelang Polytan im Rahmen der dritten Kunstrasen-Generation in den 1990er Jahren. Die Besonderheiten eines Polytan Kunstrasensystems:

  • Ausgeklügelter Systemaufbau
  • Eine im Insitu-Einbauverfahren installierte Elastikschicht
  • Kürzere Kunstrasen-Filamente
  • Neuproduziertes Kunstrasengranulat als Infill.
Dieser Aufbau revolutionierte den Einsatz von Kunstrasen im Profifußball, da er für Spieleigenschaften ähnlich wie auf Naturrasen sorgt und die Spieler nachhaltig vor Verletzungen schützt. Zeitgleich begann Polytan mit der eigenen Kunstrasenproduktion in Grefrath.
Bis heute ist Polytan der einzige Kunstrasenhersteller weltweit, der eigene Masterbatches – auch PE-Polymer-Formulierung genannt – entwickelt und produziert. Eine Masterbatch-Rezeptur bestimmt die spezifischen Eigenschaften des Kunstrasen-Filaments wie Rückstellvermögen, Farbe, UV-Beständigkeit, Elastizität und Oberflächentemperatur. Damit lässt sich die Produktqualität von Anfang an positiv beeinflussen.

2003: Polytan nimmt am FIFA Quality Programme for Footballturf teil

Die hohe Qualität des Polytan-Kunstrasens für Fußball stellt auch die kontinuierliche Beteiligung am „FIFA Quality Programme for Footballturf“ seit 2003 sicher. Im gleichen Jahr wurde der erste Sportplatz mit Polytan-Kunstrasen mit dem „FIFA Recommended 2 Star“-Zertifikat ausgezeichnet. Bereits 2011 gab es keinen anderen Kunstrasenhersteller weltweit, der mehr Kunstrasenplätze mit dem Gütesiegel FIFA Recommended 2 Star vorweisen konnte.

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Red Bull Arena Salzburg 2005. ©Getty Images
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©Polytan GmbH

Polytan-Kunstrasen für Europas Fußball-Erstligisten

Wie wichtig das Jahr 2003 für die Kunstrasensparte von Polytan war, zeigt auch die Ausstattung der Red Bull Arena in Salzburg, wo fortan der Österreichische Erstligist FC Red Bull Salzburg seine Heimspiele auf dem Kunstrasen austrug. Den Zuschlag erhielt damals Polytan mit dem neuen LigaTurf Monofilament, einem modernen Kunstrasensystem mit naturrasenähnlichen Spieleigenschaften. Das Nachfolgemodell, der 2008 eingeführte LigaTurf RS+, ist dank weiterer technischer Innovationen wie einem anfänglich einzigartigem Filament-Querschnitt, bis heute der Maßstab bei Kunstrasensystemen im Profifußball. Weitere europäische Fußballstadien, in denen nationale Erstligaspiele auf Kunstrasen von Polytan ausgetragen wurden, folgten. Darunter das schweizer Nationalstadion „Stade de Suisse“ in Bern, das schweizer „Stade de la Maladière“ in Neuenburg, die französischen Spielstätten „Stade Marcel Pico“ in Nancy und das „Stade du Moustoir – Yves Allainmat“ in Lorient.
2015 wurde außerdem das erste Mal eine FIFA Frauen-Weltmeisterschaft vollständig auf Kunstrasen ausgetragen. Das Finale fand im BC Place Stadium in Vancouver statt – auf einem extra zuvor verlegten LigaTurf RS+ CoolPlus von Polytan.

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Hockey stadium Olympic Games 2012 London. ©Getty Images

Kunstrasen für Hockey von Polytan – International hoch im Kurs

Neben Kunstrasensystemen für Fußball erhielt Polytan im Jahr 2012 die Lizenzen „Preferred Pitch Producer“ des Welt-Rugby-Verbands „World Rugby“ und „Preferred Supplier“ der FIH (Hockey Pro League). Damit sind vor allem die unverfüllten Hockey-Kunstrasensysteme von Polytan aus dem internationalen Spitzensport nicht mehr wegzudenken. So stattete der Burgheimer Sportbodenhersteller nicht nur die Hockeyanlagen der Olympischen Sommerspiele 2000 in Sidney, 2008 in Peking und 2012 in London mit Kunstrasen aus, sondern auch die in Rio de Janeiro 2016. Hockey-Europa- und Weltmeisterschaften sowie zahlreiche Erstligaklubs folgten. Ein wesentlicher Baustein dieses Erfolgs ist dabei die stetige Weiterentwicklung der Hockey-Kunstrasensysteme: Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo und die Hockeyweltmeisterschaft 2022 brachte Polytan einen nachhaltigen Rasen auf den Markt, der zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und mit Produkten des weltgrößten Bio-Kunststoffherstellers Braskem produziert wird. Dieser Kunstrasen Poligras Tokyo GT ist Teil des umweltfreundlichen „Green Technology“-Sortiments, das nachhaltige Produkte umfasst und von Polytan in Zukunft kontinuierlich ausgebaut wird – sowohl im Kunstrasensektor als auch bei den Leichtathletikbahnen.

Polytan im Technoseum Mannheim

Der Olympische Gedanke „Höher, schneller, weiter“ entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit 1924 in Paris. Zurückzuführen ist dies auf die Industrialisierung, die modernste Messinstrumente für die exakte Zeit- und Distanzmessung hervorbrachte. Mit dieser noch jungen Geschichte des Sports beschäftigt sich die Sonderausstellung „FERTIG? LOS! Die Geschichte von Sport & Technik“ im Technoseum Mannheim, die bis zum 10. Juni 2019 andauert. Die Bedeutung der Sportböden dokumentieren die Kuratoren mit gleich vier Exponaten von Polytan:
  • Der umweltfreundliche Hockeyrasen Poligras Tokyo GT für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo,
  • der Kunstrasen LigaTurf Cross für Vereinsfußball,
  • der Tennisboden Laykold Masters für den Außenbereich
  • und die Kunststoff-Laufbahn Rekortan M, die im IAAF Diamond League-Stadion Stade Moulay Abdallah in Rabat zu finden ist.

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