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Worauf es bei Bandensystemen für Soccer Courts ankommt

Worauf es bei Bandensystemen für Soccer Courts ankommt

Gastbeitrag von Dr. Holger Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter der business elf® - Managementberatung GmbH

Soccer Courts mit hochwertigen Bandensystemen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – auch bei Sponsoren, die auf einer Bandenwerbung gezielt auf sich aufmerksam machen können. Aus diesem Grund investieren immer öfter Kommunen, Sportvereine, Schulen und Betriebe in die kleinen Bolzplätze mit umlaufender Bande, zwei Toren und Ballfangnetz. Die Hintergründe für den Kauf eines Soccer Courts sind dabei vielfältig: Für Kommunen stellen sie ein attraktives Angebot für die Freizeitgestaltung ihrer Bürger dar. Sportvereine schätzen sie, um ihren Mitgliedern alternative Trainings- und Spielformen anbieten zu können. In Schulen tragen sie zu einer bewegungsreichen Pausengestaltung der Schüler bei und erweitern darüber hinaus das Angebot des Schulsportunterrichts. Und in den Unternehmen unterstützen sie den Betriebssport, bieten Trainingsmöglichkeiten für Betriebsmannschaften und tragen zum Team-Building und zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.

Soccer Court versus Kleinfeld

Moderne Soccer Courts sollten dabei nicht mit Fußball-Kleinfeldern verwechselt werden. Kleinfelder haben in der Regel die Maße eines halben Großspielfelds mit einer Fußballplatzgröße von ca. 50 x 70 m oder eines verkürzten Großspielfelds mit einer Fußballplatzgröße von 60 x 75 m. Fußball-Kleinfelder eignen sich für Kinder-, Jugendliche- und Senioren-Mannschaften mit reduzierter Spielerzahl sowie natürlich für Freizeitsportler. Soccer Courts unterscheiden sich von Kleinfeldern nicht nur durch die kleinere Spielfeldgröße, sondern hauptsächlich durch das umlaufende Bandensystem, das deutliche Qualitätsunterschiede aufweisen kann. Doch was macht letztlich ein gutes Bandensystem für Soccer Courts aus? Welche technischen Möglichkeiten gibt es und worauf sollte man unbedingt achten, wenn man einen Soccer Court kaufen möchte? Diese und weitere Fragen zu hochwertigen Bandensystemen z. B. für Fußball beantwortet Dr. Holger Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter der business elf® – Managementberatung GmbH in diesem Gastbeitrag.

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© Bernd Seyme Photography

Soccer Court kaufen: gut geplant ist halb gewonnen

Bevor ein Soccer Court gebaut werden kann, ist zunächst eine fachtechnische Planung erforderlich. Hierbei steht die gewünschte bzw. umsetzbare Spielfeldgröße im Fokus. Diese hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: zum einen von der Größe des zur Verfügung stehenden Bauplatzes, zum anderen von den finanziellen Möglichkeiten des Investors – beides Parameter, die sich oft limitierend auf die Spielfeldgröße auswirken. In der Praxis konnten sich vier Standardgrößen für Soccer Courts im Markt etablieren:

  • 15 x 10 m
  • 20 x 13 m (DFB-Minispielfeld)
  • 30 x 15 m
  • 40 x 20 m
Dabei sind auch Zwischen- oder Sondergrößen erhältlich, wenn diese gewünscht oder benötigt werden. Die Abmessung 20 x 13 m ist die klassische Spielfeldgröße eines DFB-Minispielfelds und hat ihren Ursprung im Jahr 2007, als das Projekt „1.000 Minispielfelder für Deutschland“ im Nachklang der Fußball-WM 2006 in Deutschland umgesetzt wurde. Seit damals bestehen die kleinen Bolzplätze in der Regel aus einem Kunstrasen-Spielfeld, zwei Toren und einem umlaufenden Bandensystem. Letzteres unterteilt sich in zwei wesentliche Hauptkomponenten.

Aufbau eines Bandensystems

Ein Bandensystem für Soccer Courts setzt sich zum einen aus der stabilisierenden Hinterkonstruktion inklusive Bodenverankerung zusammen, zum anderen aus den Spielfeldbanden selbst. Als Material für die Hinterkonstruktion eignen sich Aluminium oder Stahl, die Spielfeldbanden werden für gewöhnlich aus Coplast, Sandwichpaneelen oder verglasten Bandenelementen hergestellt. Daraus ergeben sich folgende im Markt übliche Kombinationen für Bandensysteme:

  • Aluminium-Hinterkonstruktion kombiniert mit
    – Coplast-Bandensystem
    – verglasten Bandenelementen
    – Sandwichpaneelen
  • Stahl-Hinterkonstruktion kombiniert mit
    – Coplast-Bandenelementen
    – Sandwichpaneelen

Bei der Wahl eines geeigneten Bandensystems sollten auch das Ballabsprungverhalten und die Geräusch-Emission der Bauelemente beachtet werden.

Ballsprungverhalten und Geräusch-Emission auf dem Soccer Court

Hochwertige Bandensysteme bieten ein sehr direktes, natürliches Absprungverhalten. D. h., im Spielbetrieb springt der Ball nach dem Kontakt mit der Bande nicht in eine unerwartete Richtung. Gleichfalls von Bedeutung: die Geräusch-Emission. An lärmsensiblen Standorten wie zum Beispiel in Wohngebieten sollten Bandensysteme für Fußball zum Einsatz kommen, die geräuschreduzierend wirken.

Ballfangnetz: Auslegung und Höhe

Nachdem die Spielfeldgröße und die Art des Bandensystems feststehen, muss entschieden werden, ob das Bandensystem mit Ballfangnetzen ausgestattet werden soll. Hierbei sind zwei Ausführungsvarianten gängig: Entweder werden die Ballfangnetze ausschließlich an den Stirnseiten installiert oder umlaufend.  Wichtig ist dabei ihre Höhe: Üblich sind zwei oder drei Meter über dem etwa einen Meter hohen Bandensystem, so dass sich eine Gesamthöhe der Ballfangnetze von drei bzw. vier Metern ergibt. Ballfangnetze über dem Spielfeld des Soccer Courts werden zusätzlich notwendig, wenn sich das Spielfeld zum Beispiel auf einem Hausdach befindet. Hierbei müssen auch statische Fragen – in Abhängigkeit von Länge und Breite des Spielfelds – fachtechnisch geklärt werden, damit eine sichere Konstruktion gewährleistet ist. Insbesondere Schnee- und Windlasten sind hier von Bedeutung, da sie in Abhängigkeit des Standortes und der technischen Ausführung – z.B. Maschenweite der Netze – von Soccer Court zu Soccer Court variieren können.

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Spielformen und Torgrößen

Sind das Bandensystem und die Ballfanganlage definiert, gilt es, die weitere Ausgestaltung des Soccer Courts festzulegen – stets abhängig von den gewünschten Spielformen. Hierzu gehört unter anderem die Festlegung der Tore. In fast allen Fällen werden Soccer Courts mit 3,0 x 2,0 m großen Bolztoren ausgestattet. Möglich sind jedoch auch Torgrößen von 5,0 x 2,0 m sowie „Mini-Torgrößen“ von 2,40 x 1,60 m, 1,80 x 1,20 m oder 1,20 x 0,80 m. Zusätzlich lassen sich die Bolztore mit einem Basketball-Aufbau versehen, so dass neben Fußball auch Basketball gespielt werden kann. Ferner ist eine Soccer Court-Ausführung als Multifunktionsspielfeld möglich.

Soccer Court als Multifunktionsspielfeld

Volleyball, Badminton oder Tennis? Durch die in das Bandensystem integrierten Multifunktionspfosten lassen sich Soccer Courts für weitere Spielformen erweitern. Ferner besteht die Möglichkeit, das Spielfeld optional in zwei Spielfelder zu unterteilen. Dafür werden in die Längsseiten des Bandensystems zusätzliche Minitore integriert und das Spielfeld mithilfe einer weiteren Bande unterteilt. Wer die Soccer Courts für Rollhockey nutzen möchte, für den stehen Bandensysteme mit bruchsicheren Elementen, umlaufenden Kickschutz und abgerundeten Ecken zur Verfügung. Wenn die gewünschten Spielformen gewählt sind, ist der passende Bodenbelag an der Reihe.

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Kunstrasen oder Tartan? Die Wahl des richtigen Sportbelags

Wird der Soccer Court ausschließlich für Fußball genutzt, ist ein modernes Kunstrasensystem sicherlich die beste Wahl. Bei Multifunktionsfeldern hingegen empfehle ich andere Kunststoffböden wie zum Beispiel einen Laufbahnbelag, auch als Tartan bekannt. Da die Wahl des passenden Bodenbelags und die korrekte Ausführung des Unterbaus sehr wichtige und umfassende Themen sind, gibt es dazu einen eigenständigen Beitrag. An dieser Stelle sei jedoch trotzdem darauf hingewiesen, dass alle Bodenbeläge in regelmäßigen Abständen eine sachgerechte Reinigung und Pflege benötigen für die Erhaltung der sportfunktionalen Eigenschaften und hierfür Zugänge zum Beispiel für Pflegefahrzeuge im Bandensystem eingeplant werden sollten.

Mobile Soccer Courts für temporäre Veranstaltungen

Neben den stationären Soccer Courts, die meistens in Bodenhülsen installiert werden, sind im Markt auch mobile Soccer Courts verfügbar. Diese zeichnen sich durch ihre hohe Flexibilität aus, da sie immer wieder an unterschiedlichen Orten neu aufgestellt werden können. Ihr Auf- und Abbau sollte dabei möglichst schnell und unkompliziert vonstattengehen, weil die Veranstalter zum Beispiel von Turnieren, Messen oder anderen Events in der Regel unter großem Zeitdruck stehen. Trotzdem ist es äußerst wichtig, die Standsicherheit der mobilen Soccer Courts nicht zu vernachlässigen. Hier sollte großen Wert darauf gelegt werden, dass die Banden – auch als einzelne Elemente – stets standsicher sind und nicht kippen können. Erzielen lässt sich diese Standsicherheit durch integrierte Kontergewichte und ein dazu passendes Fuß- bzw. Stützsystem.

Sicherheit der Sportler

Ein grundsätzlicher, äußerst wichtiger Aspekt ist immer auch die Sicherheit der Sportler! So sind hervorstehende Teile oder Fangstellen am Bandensystem potentielle Gefahrenquellen, die es zu vermeiden gilt. Auch die Ein- und Ausgänge zum Soccer Court müssen für die Sportler jederzeit gut zugänglich und nutzbar sein.

Professionelle Montage durch Profis

Damit ein Soccer Court später perfekt installiert ist, sollte auch die Montage bereits in der Planungsphase thematisiert werden. Ich empfehle, den Aufbau von erfahrenen Herstellern mit ausgebildeten Montageteams durchführen zu lassen, so dass der Soccer Court bei der Übergabe bereits spielfertig ist. Von Selbstbausätzen, die ggfs. eine leichte eigene Montage versprechen, rate ich dringend ab.

Bandenwerbung – Sponsoren gekonnt inszeniert

Bei den Bandensystemen eines Soccer Courts können auch Werbungsmöglichkeiten eine wichtige Funktion übernehmen. Denn oft sind Sponsoren bei der Finanzierung eines Soccer Courts mit im Boot und möchten am Aufstellungsort mit einer Bandenwerbung werbewirksam in Szene gesetzt werden. Grundsätzlich rate ich bei einer solchen Bandenwerbung z. B. im Fußball dazu, dass die Werbetafeln einfach aufgebracht werden können und ihre Stabilität dauerhaft gewährleistet ist. Auch sollten sie bei einem Sponsorenwechsel möglichst einfach ausgetauscht werden können.

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Der optimale Soccer Court

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei der Planung und dem Bau eines Soccer Courts viele Randbedingungen zu beachten sind. Hierzu gehört neben den oben erwähnten, planerischen und technischen Aspekten auch der zu durchlaufende behördliche Genehmigungsprozess. Vor diesen Hintergründen rate ich interessierten Kunden dazu, sich mit den Herstellern von Bandensystemen wie der artec® Sportgeräte GmbH sowie Herstellern von Bodenbelägen direkt in Verbindung zu setzen. Diese Experten beraten kompetent und zielgerichtet und ersparen so Interessierten letztlich den Umweg über den Handel.

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